Forscherkolleg für Grundschülerinnen und Grundschüler

Mit dem Schülerforschungszentrum haben wir ein Konzept entwickelt, wie man Kinder systematisch an das wissenschaftliche Arbeiten heranführt und für die MINT-Fächer begeistert. Im neuen MINT-Gebäude wird geplant, beobachtet, getestet, programmiert und vor allem gestaunt.

Rund 150 Grundschülerinnen und Grundschüler werden dieses Schuljahr insgesamt fünf Mal zum Berufskolleg kommen, um zu experimentieren. Dabei erwerben sie methodisches Wissen und lernen das Denken von Wissenschaftlern kennen.

Rund 150 Grundschülerinnen und Grundschüler werden dieses Schuljahr insgesamt fünf Mal zum Berufskolleg kommen, um zu experimentieren. Dabei erwerben sie methodisches Wissen und lernen das Denken von Wissenschaftlern kennen.

Im Forscherkolleg führen Schülerinnen und Schüler verschiedene Experimente durch und erhalten dabei erste Einblicke in das Denken und Arbeiten von Forscherinnen und Forschern in den Bereichen Mathematik, Informatik, Biologie, Chemie, Physik und Technik. Rund 150 Dritt- und Viertklässler der Grundschule St. Georg Kranenburg-Nütterden, Arnold Janssen Grundschule aus Goch sowie der Gemeinschaftsgrundschule An den Linden aus Kleve nehmen am Forscherkolleg teil. Bei der Auftaktveranstaltung geht es darum, die MINT-Fächer mit kleinen Experimenten mithilfe von Kraken – den Symbolfiguren des Forscherkollegs - vorzustellen und die Neugierde der Schülerinnen und Schüler zu wecken: Kann es unter Wasser eigentlich brennen? Wie intelligent sind Kraken wirklich? Wie schnell können Autos mit Solarenergie fahren?    

In weiteren vier Anschlussveranstaltungen werden die Kinder dann mit der wissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung und dem Methodenlernen vertraut gemacht: Fragen stellen, Hypothesen bilden, Experimente planen, durchführen und auswerten. „In unserem Projekt soll das Methodenwissen, das Wissen hinter dem Tun, explizit vermittelt werden, indem wir es zum Lerninhalt machen. An einem Tag liegt der Schwerpunkt beispielsweise darauf, Forscherfragen zu formulieren; ein anderes Mal geht es um das Bilden einer Hypothese. Als Voraussetzung für das Methodenlernen dienen spannende Experimente, welche die Kinder selbst durchführen“, erklärt Erwin Dribusch, MINT-Koordinator am Berufskolleg Kleve.

Vorbereitet haben das Projekt rund 20 Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs, die geeignete kindgerechte Experimente entwickelt haben und dabei selbst Experten in der wissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung wurden. „In dem Kurs sind Schülerinnen und Schüler verschiedenster Bildungsgänge und Abteilungen, die aus Interesse diesen Kurs belegt haben – einige sind in der Erzieherinnen-Ausbildung, andere auf dem Weg zum Abitur oder interessiert an MINT-Themen. Sie lernen nicht nur selbst die Methoden der Erkenntnisgewinnung kennen, sondern erwerben auch didaktisches Wissen, wenn sie Inhalte kindgerecht reduzieren und den Ablauf der Workshops planen“, sagt Dribusch.  

Schulleiter Peter Wolters freut sich, dass das neue MINT-Gebäude rechtzeitig zum Start des Forscherkollegs fertiggestellt ist und sofort belebt wird: „Das Gebäude ist ein richtiger Hingucker geworden; die Ausstattung der Fachräume ist auf höchstem Niveau, sodass wir hier zukunftsorientierten, praktischen Unterricht anbieten können. Gleichzeitig verpflichtet uns das Gebäude aber auch, die hochwertige Ausstattung und die räumlichen Möglichkeiten zu nutzen und zu pflegen. Das Grundschulprojekt ist hier ein toller erster Ansatz.“ In Kooperation mit dem angegliederten Schülerforschungszentrum sollen in Zukunft hier ergänzend zum normalen Fachunterricht weitere Workshops, Projekte und Experimentiernachmittage durchgeführt werden.   

Das neue MINT-Gebäude ist ein wesentlicher Bestandteil der umfangreichen Neubau- und Sanierungsarbeiten am Berufskolleg Kleve. Hier entstanden insgesamt 46 Fachräume. "Ich freue mich sehr, dass diese neuen Räume in den kommenden Monaten auch von Schülerinnen und Schülern verschiedener Grundschulen genutzt werden, um zu zeigen, wie spannend und wie nah am Alltag MINT-Fächer sein können", sagt Landrätin Silke Gorißen. Für die Kinder war der erste Experimentiernachmittag in vielerlei Hinsicht ein Erlebnis: „In Gruppen experimentell zu arbeiten und überhaupt einmal aus dem Schulgebäude herauszukommen, war in den letzten Jahren durch die Pandemie schwierig. Die Handlungsorientierung im Forscherkolleg und das Forschen an sich ist eine große Chance für uns, daher sind wir sehr froh, dabei sein zu können. Das Strahlen der Kinder steht heute im Mittelpunkt“, freut sich Verena Nakath, Schulleiterin der Grundschule Kranenburg-Nütterden.  

Text und Fotos von Natascha Verbücheln