Für Toleranz, Selbstreflexion und Bewegung

Die neu gewählten Schülersprecher und die Vertreterin sind hoch motiviert, sich für die Belange der Schülerschaft einzusetzen. Ein Projekt gegen Rassismus ist bereits angestoßen. Wir stellen sie und ihre Ideen hier vor.

Simon Tilleman und Monika Ramisch verbindet die Freude an Musik und das politische Engagement.

Simon Tilleman und Monika Ramisch verbindet die Freude an Musik und das politische Engagement.

Der neue Schülersprecher ist kein Unbekannter am Berufskolleg: Simon Tilleman hat bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung als Koch, baut jetzt aber sein Abitur am Beruflichen Gymnasium Wirtschaft & Verwaltung. Daher kennt er die Schule bereits seit einigen Jahren. Aber auch das Amt des Schülersprechers ist ihm nicht neu: An der Joseph-Beuys-Gesamtschule hat er sich bereits für die Schülerschaft stark gemacht. „Ich beschwere mich nicht gerne über etwas, ohne selbst eine Lösung zu suchen und etwas verändern zu wollen. An meiner alten Schule habe ich gute Resonanzen als Schülersprecher erhalten. Daher freut es mich, mich auch am Berufskolleg in der Schulgemeinschaft beteiligen zu dürfen und das Miteinander zu verbessern.“

Der 20-Jährige wohnt in Hasselt, engagiert sich politisch als Bezirksvorsitzender der Schüler Union, kocht und musiziert gerne: Neben der Trompete hat er vor zehn Jahren begonnen, das Orgelspiel zu erlernen. Die Königin der Musikinstrumente habe ihn fasziniert. Inzwischen spielt er Orgel bei Gottesdiensten, aber auch moderne Stücke und Filmmusik interpretiert er gerne auf der Orgel. Das musikalische Talent verbindet ihn mit seiner Stellvertreterin im Amt, Monika Ramisch: „Ich liebe es zu musizieren und zu singen, besonders auch im Kindergarten.“ Die 20-Jährige absolviert gerade die praxisintegrierte Form der Erzieherinnen-Ausbildung am Berufskolleg und arbeitet drei Tage die Woche im Kindergarten. Ramisch bezeichnet ihre Aufstellung als Schülersprecherin als Kurzschlussreaktion: „Ich habe in der Schülerratssitzung gemerkt, dass man hier gemeinsam etwas bewegen kann. Es sind viele engagierte Klassensprecherinnen und Klassensprecher hier, die ihre Meinungen frei äußern und sich für Toleranz einsetzen.“

Für den Standort in Goch wurde Kerimcan Inci als Schülervertreter gewählt. Der 21-Jährige absolviert seit dem Sommer eine Berufsausbildung als Kaufmann für Versicherungen und Finanzen. In seiner Freizeit ist Inci gerne sportlich, spielt Fußball und trainiert junge Nachwuchstorwarte. Für seine Klassenkameraden engagiert er sich bereits seit der 5. Klasse durchgängig als Klassensprecher; jetzt vertritt er die Interessen aller Berufsschülerinnen und Berufsschüler am Standort Goch.

Was die drei am Berufskolleg Kleve angehen wollen? Die Themen Courage und Toleranz treibt sie um, so dass von Inci bereits ein Projekt gegen Rassismus angestoßen und in der Schulkonferenz diskutiert wurde. „Ich mag die Vielfalt dieser Schule. Es gibt so viele verschiedene Menschen hier. Damit das so bleibt und sich alle wohlfühlen, wollen wir uns gegen Rassismus stark machen“, so Tilleman. Aber auch Bewegungsimpulse, eine gute Ausstattung von Schülerarbeitsplätzen in der Schule und eine Stärkung der Selbstreflexion von Schülerinnen und Schülern sind wichtige Themen. „Ich habe Impulse zur Reflexion im Unterricht kennengelernt. Diese helfen persönlich und fördern das Selbstvertrauen. Es wäre schön, wenn das alle Schülerinnen und Schüler lernen und ausprobieren könnten“, sagt Ramisch. Grundsätzlich werden die drei aber alle Themen angehen, die aus der Schülerschaft an sie herangetragen werden: „Wir werden für alle Anliegen der Schülerinnen und Schüler ein offenes Ohr haben.“, betonen sie.

Text von Natascha Verbücheln, Fotos von Johannes Menrath und Kerimcan Inci