Wenn auch aufgrund der anhaltenden Pandemie die große Lossprechungsfeier in diesem Jahr nicht stattfinden konnte, organisierte Obermeister Heinz-Josef van Aaken mit seinen Vorstandsmitgliedern die Innungsausscheidung des Wettbewerbs „Die gute Form“, bei dem eine 7-köpfige Jury die Gesellenstücke nach Originalität, Funktionalität und Ausführungsqualität bewertet. Weiterhin spielte das Thema Nachhaltigkeit, Langlebigkeit sowie die zukünftige Wohnraumsituation bei der Bewertung der Möbelstücke eine entscheidende Rolle.
Das Siegerstück, die Kaffeebar „in Birne“, wurde von Janis Lemken aus Uedem entworfen, geplant und gebaut. Seine Ausbildung absolvierte Lemken bei Haus Freudenberg GmbH in Kleve und am Berufskolleg Kleve. Der junge Tischler hat sich bei der Planung seines Gesellenstückes von dem Gedanken leiten lassen, dass das von ihm gebaute Möbel vielseitig und sinnvoll einsetzbar sein sollte. Seine Kaffeebar soll sowohl in Büro- und Geschäftsräumen wie auch im Wohnzimmer oder in der Küche eines Wohnhauses zukünftig einen Platz finden können. Die Jury war sich einig, dass dieses Stück mit viel Liebe zum Detail gebaut worden war: „Endlich mal eine Neuinterpretation des typischen Barschranks ohne Alkohol.“ Nach der erfolgreich abgelegten Gesellenprüfung hat Janis sein nächstes Ziel schon im Visier: Er wird sich im nächsten Jahr auf die Meisterprüfung vorbereiten.
Der zweite Preis in diesem Wettbewerb ging an Lukas Thockok aus Straelen, der seine Ausbildung bei Christoph Theunissen in Straelen absolviert hat. Für Thockok war bei der Ideenfindung klar, dass sein Gesellenstück zu ihm passen muss. „Es sollte zwei meiner Leidenschaften miteinander verbinden: Radfahren und die Bearbeitung des natürlichen Werkstoffes Holz. Daraus resultierte die Idee, einen Aufbau für einen Fahrradanhänger in Form einer mobilen Arbeitsfläche zu fertigen“. Von der Idee sowie dem nachhaltigen Denken des jungen Tischlers war die Jury sehr beeindruckt. Matthias Tebartz van Elst aus Kevelaer konnte sich gemeinsam mit seinem Ausbilder Theo Janßen aus Kevelaer über den dritten Preis freuen. Er hatte die Sitzbank „co-break space in Ahorn“ entworfen und gefertigt. Die Bank mit einer 3,5 Meter langen Sitzfläche ist optisch gradlinig und grazil und dient als Sitz- und Liegemöglichkeit – im modernen Büro. Hier trifft man sich zum Austausch oder für eine kurze Pause. Für die Jury war die Bank „ein absoluter Hingucker“. Auch über die weitere Auszeichnung „Innungsbester Südkreis“ konnte sich der junge Tischler freuen. Tebartz van Elst hat seine Weichen für die Zukunft bereits gestellt und sich für ein Studium mit der Fachrichtung „Innenausbau“ in Rosenheim entschieden.
Eine Belobigung erhielt Nick Gabrieljan aus Kleve, der seine Ausbildung bei der Klever Firma Winkels Interior Design Exhibition GmbH absolvierte. Sein Sideboard in Nussbaum /schwarz Epoxi wusste durch die ausgefalle Form mit genügend Stauraum und durch eine perfekte Größe der Jury zu gefallen. Die Tischler-Innung freut sich über die neuen erfolgreichen Fachkräfte aus der Sommergesellenprüfung und gratuliert allen Junggesellinnen und Junggesellen herzlich zur bestandenen Prüfung. Wer die kreativen und individuellen Leistungen der jungen Gesellen anschauen möchte, findet unter www.tischler.nrw/dgf-kleve-2021 eine Onlineausstellung, in der alle 45 Gesellenstücke der Sommergesellenprüfung 2021 zu sehen sind.
Wir gratulieren unseren Berufsschüler*innen zur bestandenen Gesellenprüfung und zum guten Abschneiden beim Innungs-Wettbewerb!
Text und Foto zur Verfügung gestellt von Kreishandwerkerschaft Kleve
Abteilung Technik
