Erste Absolventen der praxisintegrierten Erzieherausbildung

83 Schüler*innen des Berufskollegs Kleve dürfen sich jetzt staatlich anerkannte Erzieher*innen nennen – ein Teil davon wurde erstmalig in der praxisintegrierten Ausbildungsform zum Abschluss geführt.

Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene auf ihrem Weg begleiten – Die Absolventinnen der praxisintegrierten Erzieher*innen-Ausbildung starten mit praktischem Know-how und einem hohen Maß an Belastbarkeit in die Berufstätigkeit.

Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene auf ihrem Weg begleiten – Die Absolventinnen der praxisintegrierten Erzieher*innen-Ausbildung starten mit praktischem Know-how und einem hohen Maß an Belastbarkeit in die Berufstätigkeit.

Die praxisintegrierte Form ähnelt einer dualen Berufsausbildung: Drei Tage die Woche arbeiten die Schüler*innen in einer sozialpädagogischen Einrichtung; begleitet werden sie von 20 Unterrichtsstunden, in denen berufsbezogene Themen wie pädagogische Beziehungen, Diversität, Teamarbeit oder Religionspädagogik behandelt werden. Zudem erhält jede Schülerin bzw. jeder Schüler einen Mentor, der sie individuell fördernd über den gesamten Zeitraum begleitet. „Durch viel Engagement aller Kolleg*innen ist in Kooperation mit den Trägern und Praxisanleiter*innen ein tragfähiges Ausbildungskonzept entstanden, bei dem Theorie und Praxis ineinandergreifen“, freut sich Bildungsgangleiterin Steffi Gijsbertsen über den erfolgreichen Start der praxisorientierten Ausbildungsform. 
Viele Hürden und Herausforderungen mussten aufgrund der Pandemie gemeistert werden; so standen die Auszubildenden beispielsweise vor der Problematik ihre Projektarbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter Beachtung aller Schutzvorschriften durchzuführen. Doch durch den hohen praktischen Anteil verloren die Schüler*innen ihr Ausbildungsziel nie aus den Augen. „Die praxisintegrierte Ausbildungsform ist anspruchsvoll und fordernd. Man braucht eine gute Selbstorganisation. Aber für mich war das die richtige Entscheidung. Die Umsetzung der Inhalte erfolgt direkt in der Einrichtung. So versteht man alles besser. Außerdem haben wir von Anfang an Geld verdient und sind jetzt auch sofort einsetzbar in den Einrichtungen“, sagt Jana Neinhuis, eine der ersten Absolventinnen. 
Auch für die 38-jährige Britta Thies war die praxisintegrierte Ausbildung die optimale Lösung. Als zweifache Mutter konnte sie so in Teilzeit arbeiten und sich um die Familie kümmern: „Die Lehrer*innen haben uns zu jeder Zeit mit Engagement unterrichtet und uns unterstützt. Besonders der Umgang mit verschiedenen Krankheitsbildern, das Thema Resilienz und die Projektarbeiten waren spannend und wertvolle Inhalte.“ Die Auszubildenden verbleiben größtenteils in ihren Einrichtungen nach der Ausbildung.  „Sie haben sich in den drei Jahren durchgehend praktisch bewährt und bringen nun praktisches Know-how für eine erfolgreiche berufliche Zukunft mit“, sagt Gijsbertsen. 

Text von Natascha Verbücheln, Foto von Steffi Gijsbertsen
Abteilung Sozialwesen