Literatur auf dem Sofa

Der Literaturkurs der Beruflichen Gymnasien hat die Buchhandlung Hintzen besucht.

Die Schüler des Literaturkurses zu Gast in der Klever Buchhandlung Hintzen.

Die Schüler des Literaturkurses zu Gast in der Klever Buchhandlung Hintzen.

Gerne gelesen haben die meisten von ihnen schon immer. Leider fehle ihnen heute dazu neben Schule, Hausaufgaben, Nebenjob oft die Zeit. Mit der Frage nach dem eigenen Leseverhalten begrüßte Sigrun Hintzen den Literaturkurses der Beruflichen Gymnasien in der alteingesessenen Klever Buchhandlung Hintzen. Im Vorfeld hatte sie dem Kurs Leseexemplare verschiedener Romane zur Verfügung gestellt, welche die Schülerinnen und Schüler kritisch rezensierten. Dass nicht allen alles gefällt, wissen auch die Buchhändlerinnen. Auch sie lesen die Bücher, die ihnen noch vor dem Erscheinen auf dem Markt von den Verlagen geliefert werden, - und sie wissen um die Vorlieben ihrer Kunden. So können sie gezielt beraten.

Viele Kunden kommen aber auch einfach nur zum Stöbern in die Buchhandlung. „Und das ist auch gut so“, betont Sigrun Hintzen. Man solle sich nicht unter Druck gesetzt fühlen, möglichst viel kaufen zu müssen, sondern dürfe sich die Zeit nehmen, in Ruhe ein Buch auszuwählen.  Umgeben von „Dichtung und Wahrheit“ und „Mord und Totschlag“ bewegten sich jetzt auch die Schüler durch den Laden. Vor manchen Regalen wurde es eng, wenn gleiche Interessen aufeinandertrafen. Dass eine Buchhandlung nicht nur ein netter Ort für Literaturliebhaber ist, sondern auch wirtschaftlich denken muss, stellten die Schüler mit Blick auf ein nur übersichtliches Angebot von beispielsweise englischsprachigen Büchern fest. Trotz der Entwicklung Kleves zur Hochschulstadt hielte sich die Nachfrage in Grenzen. Auch der steigende Internethandel wirkt sich auf die Gestaltung der Buchhandlung aus. In der Sofaecke im Untergeschoss, in dem die Schüler nach ihrer Sortimentserkundung wieder zusammenkommen, findet sich neben der Auswahl an Sachbüchern auch ein großes Antiquariat, dessen Bestand auch im Internet verkauft wird. Für die Schüler mit Leistungskurs BWL ist der Besuch der Buchhandlung damit auch ein Cross Over ihrer Unterrichtsfächer.

Das Schlusswort hatte die junge Autorin Julia von Lucadou. Mit der Aufforderung „Stellen Sie sich die Welt vor!“ beginnt sie ihren Roman „Die Hochhausspringerin“, deren erste Seiten die Schüler abwechselnd vorlesen.  Wie sie sich die Schüler die Welt vorstellen, wird vielleicht in ihren nächsten Texten zu lesen sein.

Text und Foto von Stefanie Daams

Abteilung Wirtschaft und Verwaltung