Vielfalt erleben

Beim diesjährigen Infotag haben sich die Vollzeitbildungsgänge des Berufskollegs präsentiert – mit Mitmachaktionen, interessanten Aufgaben aus dem Unterricht und vor allem professioneller Beratung. 

Ganz schön wackelig – die Alkohol-Brillen simulieren einen Zustand mit hohem Alkoholpegel.

Ganz schön wackelig – die Alkohol-Brillen simulieren einen Zustand mit hohem Alkoholpegel.

 „Bis zum Schulwechsel meines Sohnes nach der zehnten Klasse haben wir noch etwas Zeit; wir wollen uns aber schon einmal grob orientieren, in welche Richtung es gehen könnte. Besonders beeindruckt hat uns die räumliche und technische Ausstattung. Das haben wir so nicht erwartet“, berichtete eine Besucherin unseres Infotags. Das von Grund auf sanierte und neu gestaltete Schulgelände, die hochwertige Ausstattung der Fachräume und die hellen Fluren mit ihren bunten Sitzmöglichkeiten haben die meisten Gäste an diesem Tag beeindruckt. Aber auch mit individueller Beratung, interessanten Angeboten und motivierten Schülerinnen und Schüler, die den Besucherinnen und Besuchern von ihrem Bildungsgang berichteten, konnte das Berufskolleg Kleve bei den interessierten Eltern und Jugendlichen punkten. „Rückmeldungen von Besucherinnen und Besuchern, von Kolleginnen und Kollegen aber auch von Schülerinnen und Schüler zeigen uns deutlich, dass unser Infotag sehr ansprechend und erfolgreich war. Die Mitwirkung unserer sehr gut vorbereiteten Schülerinnen und Schüler konnten wir beeindruckend beobachten“, resümiert Schulleiter Peter Wolters.

Der Tag bot eine ideale Gelegenheit, die vielfältigen Bildungsgänge der Schule kennenzulernen und individuelle Perspektiven für die eigene berufliche Zukunft zu entdecken. Die Vielfalt des Berufskollegs wurde an diesem Tag besonders deutlich. Wir haben Eindrücke aus allen Abteilungen gesammelt: 

Auch wenn das Beratungsinteresse in der Abteilung Basis- und Ausbildungsvorbereitung traditionell im November eher gering ist, haben sich die Bildungsgänge der Internationale Förderklassen und den Klassen mit Betriebspraktikum richtig ins Zeug gelegt, den Infotag vorzubereiten. Neben der Anwesenheit von einigen Schülerinnen und Schülern aus den BP-Klassen, die sich zum direkten Austausch mit Jugendlichen zur Verfügung gestellt haben, wurden verschiedene künstlerische Exponate aus dem Kunst-/Gestaltungsunterricht ausgestellt. Außerdem konnte man fachliche Infos und Erfahrungen aus den Betriebspraktika anhand von erstellten Plakaten erhalten. Alle Kolleginnen und Kollegen aus der Abteilung standen für Informationen zur Verfügung und haben zum Gelingen des Infotages beigetragen. 

Die Abteilung Gesundheit & Ernährung bot informative Vorträge für die Bildungsgänge der Berufsfachschulen, der Höheren Berufsfachschule und der Beruflichen Gymnasien, die alle einen gesundheitlichen Schwerpunkt setzen und insbesondere auf Berufe im Gesundheitswesen und der Pflege vorbereiten. Die Gäste konnten hier jede Menge erleben: So demonstrierten Schülerinnen und Schüler der Höheren Berufsfachschule den Tuchlifter, mit dem Menschen aus einem Pflegebett in den Rollstuhl gehoben werden können, und zeigten mithilfe der UV-Lampe, wie man seine Hände gründlich reinigen muss. In der neuen Sporthalle herrschte richtig Action, wo die Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums Freizeitsportleiter/in mit Bällen herumwirbelten, einen Parcours bewältigten und auf dem Stepper schwitzten. Im Fachraum des Leistungskurses Gesundheit des Beruflichen Gymnasiums Gesundheit wurde mithilfe von speziellen Brillen der Zustand eines hohen Alkoholpegels simuliert. Das Laufen auf einer Linie fiel den meisten Gästen mit der Brille sehr schwer. Gegenüber im naturwissenschaftlichen Fachraum versuchten Timo, Ben und Jos zusammen mit Schülerinnen und Schülern aus dem Biologie-Leistungskurs die DNA aus einer Tomate zu isolieren. „Es ist richtig cool, dass wir hier direkt ein Experiment machen können. Die Leute sind alle nett und es ist super, dass wir hier mit den anderen Schülern sprechen können. Uns gefällt es sehr gut“, betonten die drei Jungs, die im kommenden Schuljahr auf jeden Fall ans Berufliche Gymnasium wechseln wollen. 

Die Abteilung Sozialwesen bot ein vielfältiges und informatives Programm, um die Bildungsgänge anschaulich vorzustellen. Im Mittelpunkt standen die Berufsfachschule für Kinderpflege, die Fachschule für Sozialpädagogik sowie die Fachoberschule für Gesundheit und Soziales. Zusätzlich wurden spannende Einblicke in den abendschulischen Bildungsgang der Fachschule für Heilpädagogik gewährt, die besonders für Berufstätige eine attraktive Weiterbildungsmöglichkeit darstellen.

Die persönlichen Beratungsgespräche waren das zentrale Merkmal des Tages. Hier nahmen sich die Lehrerkräfte ausführlich Zeit, um die individuellen Fragen der Interessierten zu beantworten. Besonders gefragt war die praxisintegrierte Ausbildung zur Erzieherin bzw. zum Erzieher in der Fachschule für Sozialpädagogik, die durch ihre enge Verzahnung von Theorie und Praxis überzeugt. Auch die Fachoberschule für Gesundheit und Soziales (FOS) rückte mit dem verpflichtenden Jahrespraktikum in den Fokus, das den Schülerinnen und Schülern wertvolle Praxiserfahrung vermittelt. Nicht zuletzt weckte die Ausbildung zur Kinderpflege großes Interesse, da sie sowohl einen eigenständigen Berufsabschluss bietet als auch als ideale Grundlage für die Ausbildung zur Erzieherin bzw. zum Erzieher dient.

Eine weitere wichtige Orientierungsmöglichkeit waren die Informationsvorträge in der Fachoberschule, in welchen die Bildungsgangleitung von aktuellen Schülerinnen und Schülern unterstützt wurden. Diese teilten authentische Einblicke aus ihrem Schulalltag und beantworteten Fragen aus erster Hand, was bei den Interessierten auf große Begeisterung stieß. 

 

Nachdem im Rahmen der bildungsgangspezifischen Fachvorträge der Abteilung Technik bereits erste Fragen geklärt werden konnten,ließen sich die Besucherinnen und Besucher von der faszinierenden Welt der Technik mitreißen. Die geführten Rundgänge durch das erst 2022 fertiggestellte MINT-Gebäude der Abteilung boten vielseitige Einblicke in die unterschiedlichen technischen Fachbereiche und deren moderner Ausstattung.Für Begeisterung sorgte hierbei nicht nur der KUKA-Industrieroboter, die 5-Achs-CNC-Fräsmaschine, sondern ebenso die selbstgebauten elektrischen Infento-Fahrzeuge in Lebensgröße. 

In allen Bereichen standen nicht nur fachkompetente Lehrkräfte mit Rat und Tat zur Seite, sondern ebenso Schülerinnen und Schüler, die ihre Arbeit und ihr Können an den technischen Anlagen und Maschinen eindrucksvoll unter Beweis stellten und die interessierten Jugendlichen zum Mitmachen animierten. „Wir haben zwei Fahrzeugmodelle entschieden und sie nach dem Baukastenprinzip Schritt für Schritt in Kleingruppen zusammengebaut“, berichtet Diego, der die Berufsfachschule für Ingenieurtechnik besucht. „Das war nicht immer einfach, aber es hat Spaß gemacht, die Fortschritte zu sehen und beim Zusammenbau auch mal Fehler zu machen und zu erkennen. Man hat am Ende einfach gesehen, was man selbst geschafft hat“. Werkstattlehrer Sebastian Kenter ergänzt, dass der praxisorientierte Unterricht die Bereiche Metall-, Bau- und Holz- und Elektrotechnik miteinander verbindet und durch die vielfältigen Einblicke in die verschiedenen Fachbereiche eine gebündelte vorberufliche Orientierung ermöglicht. Voller Eifer berichtet Diego, dass die Fahrzeuge im weiteren Schritt noch mit einer Beleuchtung, einem realitätsgetreuen Nummernschild und einem richtig bequemen Sattel optimiert werden. 

Der Rundgang der Abteilung führte die Besucherinnen und Besucher überdies zu Versuchsanordnungen an modernen elektrischen Messtechnikaufbauten, zur Veranschaulichung pneumatischer Steuerungen und Systeme sowie zur computergesteuerten Metallbearbeitung. Ferner konnten Einblicke in die Softwareentwicklung und Netzwerktechnik sowie in das Getriebelabor und in die KFZ-Werkstatt gewonnen werden. Hier wurde den interessierten Jugendlichen ermöglicht, beispielsweise bei der Montage und Demontage verschiedener Getriebearten mitzuwirkenoder mittels moderner Technik elektrische Messübungen vorzunehmen, Fehlermeldungen auszulesen oder Blinkleuchten anzusteuern und auszutesten. 

Mathe, Deutsch und Englisch kennen die Schülerinnen, die dem orangenen Wegweiser der Abteilung Wirtschaft und Verwaltung gefolgt sind. In diesen Fächern bereiten sie sich gerade auf ihre Abschlussprüfungen vor. Was sie erwartet, wenn im nächsten Schuljahr dann die Abkürzungen BWR, VWL und IW auf ihrem Stundenplan stehen, erfahren sie bei ihrem Rundgang durch die Räume der Höheren Handelsschule. Dort präsentiert sich auch das BKKEventful-Team. In diesem Kurs erproben die Schülerinnen praktisch das Berufsfeld des Eventmanagements, indem sie verschiedene Veranstaltungen am Berufskolleg organisieren. Gerade planen sie einen Weihnachtsmarkt von und für Schülerinnen und Schülern in der neuen Aula. 

Einen Vorgeschmack auf Weihnachten gibt es auch auf dem Flur der Beruflichen Gymnasien. Hier konnten die Besucherinnen und Besucher nicht nur Muffins und Kuchen, sondern auch Tütchen mit selbstgebackenen Plätzchen kaufen. Kein Geld dabei? – Auf diese Ausrede waren die Schülerinnen der Jahrgangsstufe 13 vorbereitet und zeigten, dass sie in ihrem Leistungskurs schon viel über die Abläufe in der Wirtschaft gelernt haben. Also gab es mit dem passenden QR-Code auch die smarte Möglichkeit, mobil zu bezahlen und damit die Abi-Kasse zu füllen. Anschließend konnten die Besucherinnen und Besucher bei einer digitalen Schnitzeljagd die Möglichkeiten im Beruflichen Gymnasium für Wirtschaft und Verwaltung erkunden.

Für den Erfolg des Infotages haben im großen Maße unserer Lernenden beigetragen. Für ihr engagierte Mitwirken möchten wir an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön aussprechen. Es hat das Angebot des Tages in besonderer Weise bereichert. 

Wer sich für unser Angebot interessiert, findet hier eine Übersicht und Informationen zu allen Bildungsgängen. Schon sicher, dass es das Berufskolleg werden soll: Hier steht alles zu unserem Anmeldeverfahren. 

Text und Fotos von Stefanie Daams, Pia Hünnekes, Johannes Menrath, Natascha Verbücheln, Dominik Welbers