Regierungspräsidentin besucht Forscherkolleg

Hoher Besuch im Berufskolleg Kleve: Birgitta Radermacher, Regierungspräsidentin im Bezirk Düsseldorf, hat sich ein Bild von dem MINT-Projekt „Forscherkolleg for Kids“ und die Arbeit des Schülerforschungszentrums gemacht.

Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher (ganz rechts) hat sich am Berufskolleg Kleve angeschaut, wie ein Experimentiertag beim Forscherkolleg abläuft.

Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher (ganz rechts) hat sich am Berufskolleg Kleve angeschaut, wie ein Experimentiertag beim Forscherkolleg abläuft.

Das Berufskolleg Kleve und das angegliederte Schülerforschungszentrum haben mit dem Forscherkolleg for Kids ein Konzept entwickelt, wie man Kinder systematisch an das wissenschaftliche Denken heranführt und für die MINT-Fächer begeistert. Dieses Projekt hat sich herumgesprochen, sodass sich die Regierungspräsidentin jetzt selbst darüber vor Ort informiert hat. „Ich bin fasziniert davon, mit welchem Enthusiasmus und Entdeckergeist die Kinder sich hier einbringen“, sagt Radermacher. 
Das Forscherkolleg zielt darauf ab, bereits Grundschulkinder mit der wissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung vertraut zu machen: „In unserem Projekt wird das Methodenwissen, also das Wissen hinter dem Tun beim Fragen stellen, Hypothesen bilden, beim Planen, Durchführen und Auswerten von Experimenten, explizit vermittelt, indem wir es zum Lerninhalt machen. Als Voraussetzung für die Erkenntnisgewinnung dienen spannende Experimente, welche die Kinder selbst durchführen“, erklärt Erwin Dribusch, MINT-Koordinator am Berufskolleg Kleve. Die Workshops sind von Schülerinnen und Schülern des Berufskollegs vorbereitet worden, die geeignete kindgerechte Experimente entwickelt haben und dabei selbst Experten in der wissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung wurden. „In dem Kurs sind an MINT interessierte Schülerinnen und Schüler verschiedenster Bildungsgänge – einige sind in der Erzieherinnen-Ausbildung, andere auf dem Weg zum Abitur. Sie lernen nicht nur selbst die Methoden der Erkenntnisgewinnung kennen, sondern erwerben auch didaktisches Wissen, wenn sie Inhalte kindgerecht reduzieren und den Ablauf der Workshops planen“, sagt Dribusch. Vor allem die Beteiligung der angehenden Erzieherinnen und Erzieher hat sich als lohnend herausgestellt. „Der Input, den die Erzieherinnen und Erzieher geben können, ist ein echter Mehrwert. Das sieht man nicht nur in der detailreichen Gestaltung der Fachräume und der Arbeitsblätter, sondern merkt man vor allem im Umgang mit den Kindern, die sich sofort wohlgefühlt haben und eine Beziehung mit unseren Schülerinnen und Schülern aufbauen konnten, die zur Motivation am Thema beiträgt“, freut sich Schulleiter Peter Wolters. 
Das Forscherkolleg ist ein Projekt im Bereich der MINT-Förderung, die am Berufskolleg Kleve mit dem angegliederten Schülerforschungszentrum in den nächsten Jahren stark ausgebaut werden soll. Neben der seit Jahren erfolgreichen Teilnahme an Wettbewerben wie Jugend forscht und der Öffnung des Forscherkollegs für weitere Grundschulen sollen in Zukunft MINT-Projekte für alle interessierten Schülerinnen und Schüler am Berufskolleg Kleve angeboten werden. Aber auch nach außen will sich das Schülerforschungszentrum (SFZ) öffnen: Erste Kooperationen sind bereits mit dem ZDI, der Hochschule Rhein-Waal und Schulen im Kreis Kleve geplant. „Das SFZ soll in Zukunft die MINT-Förderung im Kreis Kleve bündeln. Wir haben die notwendige Ausstattung und dank Förderungen vom Land auch die finanziellen Ressourcen, um ein Kompetenzzentrum aufzubauen, in dem Grundschüler, Eltern, Lehrkräfte, Studenten und angehende Lehrerinnen und Lehrer im Referendariat qualifiziert werden können“, sagt Wolters. 
Das Schülerforschungszentrum agiert als gemeinnütziger Verein, der die Räumlichkeiten der Schule nutzen kann und eng mit der Schule verbunden ist. Der Kreis Kleve hat den Verein von der Gründungsphase an unterstützt und freut sich nun über die ersten großen Projekte: „MINT-Fächer sind spannend! Das erleben die Kinder beim Forscherkolleg hier im Berufskolleg. Es ist ein hervorragendes Konzept, um die Mädchen und Jungen für diesen Bereich zu begeistern. Dass sie nebenbei schon sehr früh wissenschaftliches Arbeiten kennenlernen, hilft ihnen in ihrer Schullaufbahn sicherlich auch in vielen anderen Fächern“, sagt Landrätin Silke Gorißen. 

Text und Fotos von Natascha Verbücheln