Berufskolleg setzt auf individuelle Beratung

Die Orientierung am größten Berufskolleg in Nordrhein-Westfalen fällt Besuchern manchmal etwas schwer: Auf dem weitläufigen Campus mit mehreren Gebäuden, bei der aktuelle Baustellensituation und der Vielfalt an schulischen Möglichkeiten kann man den Überblick verlieren. Damit das nicht passiert, hat das Berufskolleg Kleve des Kreises Kleve beim Infotag auf persönliche Beratung und Begleitung gesetzt.

Luca Seehafer und Leon Hoenselaar aus der Höheren Berufsfachschule für Informationstechnik zeigen Schulleiter Peter Wolters am Lego-Modell, wie man Industrieroboter programmiert. Was am Modell funktioniert, kann dann an einem der echten Industrieroboter der Abteilung Technik ausprobiert werden.

Luca Seehafer und Leon Hoenselaar aus der Höheren Berufsfachschule für Informationstechnik zeigen Schulleiter Peter Wolters am Lego-Modell, wie man Industrieroboter programmiert. Was am Modell funktioniert, kann dann an einem der echten Industrieroboter der Abteilung Technik ausprobiert werden.

„Wir haben alle Besucher direkt am Eingang persönlich angesprochen und sind die ersten Wege mitgegangen. Dadurch haben sich aus meiner Sicht alle gut aufgenommen gefühlt und schnell die richtigen Ansprechpartner und Informationen gefunden“, freut sich Karsten Verheyen, neuer Stabsstellenleiter für Beratung und Schulkultur am Berufskolleg Kleve.
Das können Nicole und Fabienne bestätigen. Die beiden Schülerinnen aus Kleve sind zum Infotag gekommen, um sich über die Möglichkeiten nach der 10. Klasse zu informieren. „Man kann sich hier sehr gut verlaufen, aber wir sind direkt angesprochen worden und konnten uns ungestört mit Schülern unterhalten. Das hat uns gut gefallen.“ Auch der 15-jährige Fynn aus Bedburg-Hau hat die Chance genutzt, um mit Schülerinnen des Beruflichen Gymnasiums für Freizeitsportleiter*innen zu sprechen. „Das Berufskolleg hat sich bei uns im Unterricht vorgestellt, daher wollte ich mir heute einen eigenen Eindruck machen. Die Verknüpfung von Praxis und Theorie, die modernen Klassenräume und die coole Sportanlage draußen gefallen mir gut. Das könnte eine echte Option für mich sein.“
Nicht nur die drei Beruflichen Gymnasien haben einen lebendigen Einblick in den Unterricht geboten; auch für die Bildungsgänge, die zu einem mittleren Schulabschluss, zum Fachabitur oder zum Beispiel zu einem Abschluss in der Kinderpflege oder der Erziehung führen, gab es beim Infotag großes Interesse. Neben Vorträgen und Führungen konnten die Besucherinnen und Besucher in den Abteilungen Gesundheit & Ernährung, Sozialwesen, Technik oder Wirtschaft & Verwaltung auch selbst tätig werden: Sie konnten Modell-Industrieroboter aus Lego programmieren, das richtige Desinfizieren der Hände lernen, Tabak mikroskopieren oder kreative Spiele für Kinder ausprobieren. In individuellen Beratungsgesprächen wurden die Fragen der Interessentinnen und Interessenten gezielt beantwortet. Hier war es beispielsweise von Interesse, die verschiedenen Betätigungsfelder der dreijährigen praxisintegrierten Ausbildung (PiA) in der Fachschule für Sozialpädagogik sowie deren Struktur zu verdeutlichen. Die Bedeutung integrierter Praktika, als auch der Fächerkanon und Anschlussperspektiven wurden in den Beratungsgesprächen näher beleuchtet. Für das leibliche Wohl haben Schülerinnen und Schüler aus dem Vollzeitbereich und der Berufsschule der Restaurantfachkräfte Grünkohlrisotto, Crêpes, Waffeln und Kuchen zubereitet. „Ich habe heute mit viele interessierte Menschen gesprochen und engagierte Kolleginnen und Kollegen sowie Schülerinnen und Schüler erlebt, die ein tolles Bild unserer Schule gezeichnet haben“, freut sich Schulleiter Peter Wolters, der aber auch weiß, dass der Infotag nur der Auftakt zur Anmelde- und Beratungsphase ist.
Wer sich für die schulischen Möglichkeiten am Berufskolleg Kleve interessiert, findet auf der Homepage der Schule ausführliche Informationen und Videos zu den Bildungsangeboten sortiert nach Schulabschluss, den man mitbringt. Als zweiter Schritt lädt das Beratungsteam zu individuellen Gesprächen ein, um den passenden Weg für jeden zu finden. Diese Gespräche sind im Zuge der Anmeldung am Berufskolleg verpflichtend und ein Herzstück der Schule. „Das persönliche Gespräch soll sicherstellen, dass mitgebrachte Interessen und Kompetenzen bei der individuellen Auswahl eines passenden Bildungsangebotes optimal Berücksichtigung finden.“, sagt Verheyen.

Text und Fotos von Johannes Menrath und Natascha Verbücheln