Berufs- und Studienorientierungstag

Einen direkten Kontakt zur Arbeitswelt hat es jetzt für die Schülerinnen und Schüler der Beruflichen Gymnasien gegeben: Statt für Mathe, BWL oder Gesundheit zu lernen, stand einen Tag lang der Einstieg in den Beruf oder das Studium im Fokus. Junge Berufsanfänger, Studenten und ehemalige Schüler*innen beantworteten Fragen. 

Die Referendare Sebastian Giesen und Martin Remmen (von links nach rechts) haben den angehenden Abiturient*innen Fragen zum Lehramtsstudium und der Lehrerausbildung beantwortet.

Die Referendare Sebastian Giesen und Martin Remmen (von links nach rechts) haben den angehenden Abiturient*innen Fragen zum Lehramtsstudium und der Lehrerausbildung beantwortet.

Von der Polizei über die Verwaltung bis hin zum angehenden Mediziner – die Beiträge des Berufs- und Studientages waren so vielschichtig wie auch die Berufswünsche der angehenden Abiturientinnen. Ausgehend von den Berufsvorstellungen der angehenden Abiturient*innen hat Dagmar Lörper, Koordinatorin der Beruflichen Gymnasien, zusammen mit den Bildungsgangleiter*innen aller drei Gymnasien passende Betriebe der Region, Universitäten und ehemalige Schüler*innen kontaktiert, um möglichst viele Interessen abdecken zu können. In elf Workshops und Vorträgen haben die rund 60 Schüler*innen viele verschiedene Informationen sammeln können. „Der Tag war sehr hilfreich. Ich habe viel dazugelernt über berufliche Bereiche und interessante Studiengänge: was gefällt mir; wo kann ich mich weiter informieren“, resümiert Schülerin Annalena Hossfeld.

Gerade in der Pandemie war dieser Studien- und Berufsorientierungstag für die Schüler*innen, die im kommenden Jahr das Abitur bauen, wichtig. Denn Besuche bei Universitäten, Hochschule oder Betrieben haben aufgrund des Infektionsschutzes nur im begrenzten Umfang stattfinden können. Auch freiwillige Praktika oder Vorlesungsbesuche konnten nicht absolviert werden. Deshalb war Lörper der direkte Kontakt zu Berufsanfängern oder Studenten so wichtig: „Der direkte Austausch mit Berufsanfängern oder Studenten ist für die Jugendlichen oft ein wichtiges Entscheidungskriterium. Die Berufs- und Studienwahl ist nicht nur abhängig von Inhalten, sondern auch vom Umfeld, den notwendigen Voraussetzungen oder der Alltag. Das kann in einem direkten Gespräch viel besser vermittelt werden.“

Ehemalige Schüler*innen des Berufskollegs berichteten von ihrem Weg nach dem Abitur, den größten Herausforderungen im Studium oder auch den Vorteilen, die sie in der Ausbildung durch den berufsbezogenen Bereich im Gymnasium hatten. So wie Christian Watterott, der am Beruflichen Gymnasium sein Abitur gemacht hat und nun im Medizinstudium steckt. Er berichtete den Schüler*innen vom Medizinertest und den Inhalten des Studiums. Schnell wurde deutlich: Ohne gute Lerntechniken, Zeitmanagement und Lern-Apps wird man im Studium schnell überfordert. „Diese Art der Berufsvorbereitung ist die beste Art, sich über seine Ziele klar zu werden, da wir direkt von den Student*innen einen Eindruck vermittelt bekommen. Ich habe etwas über das Studentenleben erfahren, aber auch verstanden, dass gerade ein duales Studium sehr intensiv ist“, sagt Lennard Schellenberger. Auch Pauline Schramm, Geschäftsführerin bei Fluxana, Nina Simon, Bioscience-Studentin an der Hochschule Rhein Waal, Jaro Peteres und Lea Pietersma, die beide ein duales Studium im Bereich der Finanzwissenschaften absolvieren, sind für den Studien- und Berufsorientierungstag zurück an ihre alte Schule gekommen. Aus dem eigenen Haus waren zwei Referendare dabei, die über das Lehramtsstudium und das anschließende Referendariat berichtetet, sowie Schulsozialarbeiterin Elke Schlaghecken.

Nicht nur konkrete Firmen und Studiengänge wurden vorgestellt, sondern auch hilfreiche Tipps für Vorstellungsgespräche, Bewerbungsschreiben und der passenden Berufswahl gegeben. So sei Authentizität bei Bewerbungen das wichtigste, die auch schon im Bewerbungsschreiben erkennbar sein sollte, betonte Sebastian Schöne von der Firma Aptis GmbH. Wer sich mit einem Unternehmen oder einem Berufsfeld nicht identifizieren könne, sollte sich im Zweifel weiter umschauen.

Wir bedanken uns bei allen Ehemaligen, Betrieben und Universitäten für ihre Mühe und offenen Worte!


Text von Natascha Verbücheln, Foto von Mieke Coleman